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Klassentreffen 2011 in Volksdorf, der Heimat von Marila und Wulf

 

 

Das nun schon klassische Bild unserer Gastgeber diesmal vorm Einstieg in den Bus zum Tagesprogramm am Samstag.
Marila entspannt und lächelnd, Wulf souverän mit Literatur beschwert: Wird es auch alles klappen? Nun es hat! Danke ihr beiden.

 

 

 

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Am Freitagvormittag: Meine Hamburger Eindrücke

 

Der renovierte Michel immer beeindruckend ob unter grauem oder weiß-blauem Himmel. Damit die Kupferummantelung
Patina ansetzt, braucht es etwa 30 Jahre. No chance. Ich wäre dann 106 und sicherlich blind wie Jopi.

 

Im kleinen Michel fand ich Einiges zur Geschichte Hamburgs in früher Zeit. Der dort photographierte Stich gewährt einen Blick von der Neustadt aus auf die Türme der Hansestadt in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Damals stand zwischen Petri- und Katharinenkirche noch der eintürmige Mariendom.

Die Neustadt entstand über einem Pestfriedhof, der 1600 westlich außerhalb der Stadtwalls hinter dem großen Alsterfleet in Richtung der Fischersiedlung an der Elbe, die von den Hamburgern als all to nah empfunden wurde, angelegt worden war. Auf dem Gelände stand an der Stelle des heutigen kleinen Michel eine Außenkapelle von St. Nikolai, die ab 1605 auch für Gottesdienste verwendet wurde. Kurz vor dem Ende des Dreißigjährigen Krieges beschloss die Bürgerschaft für die Bewohner der Neustadt den Bau einer größeren Gemeindekirche, die im Jahre 1661 als St. Michaeliskirche eingeweiht wurde. Sie brannte 1750 ab, so dass ihr damaliges Bild keine Ähnlichkeit mit der heutigen Barockkirche hat. Nach dem Bau des großen Michel verfiel der kleine zusehendst. Auf dem großen Stich erkennt man links den Jungfernstieg am Ende mit dem Ferdinandstor? zur Altstadt.

 

St Michaelis nach 1661. Links davon nach Osten versetzt die Kapelle von 1600 am Ort des heutigen kleinen Michel.

 

Im Dreißigjährigem Krieg zählte Hamburg zu den Kriegsgewinnlern. Im Gegensatz zu Städten wie Magdeburg, die dem Erdboden gleichgemacht wurden, und Freiburg, das der Krieg zwar erst 1632 heimsuchte, das dann aber fünf mal den Besitzer wechselte, galt Hamburg wegen seiner breiten Fleete, die die mächtigen Wallanlagen umflossen als schwer einnehmbar. Aus dieser in den Augen der kriegsführende Parteien Not, erwuchsen dann die gewinnbringende Tugenden des Geschäfts etwa mit Waffen und der guten Dienste. Kurz, die Hansestadt spielte im Dreißigjährigen Krieg die Rolle, die die Schweiz im Zweiten Weltkrieg spielte. So fanden die Vorverhandlungen zum Westfälischen Frieden 1641 in Hamburg statt.

 

Karl der Große als Gründer Hamburgs, der von seinem Schwert
nur noch den Knauf in seiner rechten, ein Modell  der Fluchtburg Hammaburg, deren Name allerdings erst
seit 832 belegt ist, in seiner linken Hand hält.

St. Ansgar schaut missmutig drein wohl an den
widerspenstigen Nordlichtern leidend.
Seit 831 ist er Erzbischof von Hamburg und
trägt ein Modell des Doms.

Schnell vorbei an der Langzeitbaustelle der Elbphilharmonie (werden meine Augen den fertigen Bau wohl noch schauen? Yes!)
zu den Landungsbrücken. Die dort servierte Finkenwerder Speckscholle allein ist eine Reise nach Hamburg wert.

 

Kiek mol

 

Leider gibt es bisher keine Bilder vom Begrüßungsabend am Freitag in der alten Schulkate in Volksdorf und vom ersten Teil der Highlights am Samstag, der als Busführung den Bertinis in Barmbek gewidmet war, machte ich nur ein Photo:

 

 

Es zeigt das erste öffentliche Heine-Denkmal des Bildhauers Hugo Lederer im Hamburger Stadtpark aus dem Jahre 1926. Die ganze Geschichte, wie die Deutschen mit den Heine-Denkmälern umgingen, erzählt Wikipedia: Dieses Hamburger Denkmal wurde von den Nazis bereits 1933 wieder beseitigt und im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. Seit 1982 steht auf dem Rathausmarkt eine neue Heine-Statue des Bildhauers Waldemar Otto.

 

Das erste Heine-Denkmal, das in Deutschland öffentlich errichtet werden konnte, war eine 1913 von Georg Kolbe für die Stadt Frankfurt am Main geschaffene allegorische Skulptur. Während der Nazi-Zeit wurde sie im Keller des Städel-Museums unter dem unverfänglichen Namen „Frühlingslied“ versteckt. So überstand sie als einziges deutsches Heine-Denkmal den Krieg und steht heute wieder in den Frankfurter Wallanlagen. Heines Geburtsstadt Düsseldorf setzte dem Dichter erst 1981 ein Denkmal, fast 100 Jahre nach den ersten Bemühungen darum.

 

 

Aus Hamburgs schwerer Zeit

 

 

Im Hamburger Bunkermuseum

 

 

Nach anfänglichem Geschnattere wurden wir bald ganz still (rechtes Foto HT)

Der Diaprojektor warf die vielen Bilder der Zerstörung in seinem Rhythmus auf die Leinwand

Mettlerkampweg 13. Gut zu erkennen ist die notdürftige Abstützung der Kellerräume. die auf diese Weise zum Luftschutzkeller wurden. 1943. Die Idylle im Keller: Man beachte das Parteiabzeichen am Revers des kartenspielenden Blockwarts.
Hunde waren eigentlich nicht erlaubt, aber für dieses Photo war Fifi ganz brav.

Meist brannte während der Luftangriffe nur eine Kerze,
 und da konnte und wollte niemand Karten spielen.

Ein Buschzitat im Luftschutzkeller: Zynismus
des Blockwarts oder Galgenhumor der bebomten?

 

Die Übergabe oder endlich das Ende verkündet in der Hamburger Zeitung als gleichgeschaltetes Überbleibsel des Anzeigers, des Fremdenblatts und des Tageblatts. In der Extra-Ausgabe empfiehlt Gauleiter Karl Kaufmann das Urteil über seinen Entschluss zur Kapitulation Hamburgs der Geschichte und den Bürgern der Hansestadt. Interessant ist, dass Kaufmann es dem Schicksal überlässt, ihn abzurufen. Am Schluss aber reklamiert er wie die meisten, wenn sie nicht mehr weiter wissen, den Schutz Gottes.

 

Über den anschließenden Historikerstreit findet ihr etwas in Wikipedia.

 

 

Genug! Bei strahlendem Wetter eine lustige Schifffahrt

 

Die St Georg, ein echter Alsterdampfer von 1876. Heute nicht mehr kohle-, sondern ölbeheizt.

Backbord und Steuerbord waren nicht gleich belastet.

Ein wenig hecklastig?

 

De Spieker

 

.. oder doch eher speaker? Stolz führt unser Gastgeber durch sein Museumsdorf (Fotos ©HT)

 

Im Restaurant Italia

 

Der lange Tisch aufgenommen von Nord nach Süd und von Süd nach Nord.

Fröhliche Gesichter und heitere Gespräche auch an den anderen Tischen (linkes Foto ©HT).

 

Gruppenbild auf dem Ohlsdorfer Friedhof

 

Das obligatorische Gruppenbild am Sonntag auf dem Ohlsdorfer Friedhof aufgenommen von Heide.
Da stelle ich frei nach Loriot fest: Am Samstagsabend waren mehr.

 

 

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This page was last updated on 01 November, 2024