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Radeltour 2008
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Kevelaer
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An diesem Morgen war Gerhards Losung besonders gefragt, sollte sie uns doch Mut und Kraft für die rund 70 km lange Transferstrecke zwischen Grefrath und Kalkar, unserem nächste Stützpunkt, zusprechen.
Die Tageslosung
Früher sprach mein Vater
immer Hanns Dieter Hüsch |
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Zu Mittag erreichten wir Walbeck. Gleich am Ortseingang lud uns der Walbecker Hof zum Spargelessen ein, doch mahnte uns die Pfarrkirche St. Nikolaus zu einem Besuch.
Der Organist übernahm die Führung und wies auf die Glanzstücke, wie die restaurierte Orgel und die modernen Glasfenster hin. Allein den Kirchenpatron hatte man in eine dunkle Ecke verbannt (©GK). |
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Zwar hatte ich auch diesmal wieder auf eine Vorspeise verzichtet (sic!), dennoch mussten wir lange auf die bestellten Spargelgerichte warten (©GK).
Einige waren bereits in Sorge, ob wir Kalkar noch am gleichen Tage erreichen würden, denn vorher war ja noch ein Besuch des Wallfahrtsorts Kevelaer geplant. Deshalb wurde auch allgemein auf Dessert verzichtet in der Hoffnung, Kevelaer möge nicht nur seelische Einkehr, sondern auch genügend Eisdielen bieten. |
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An dieser Stelle sollst du mir ein Kapellchen bauen!, so vernahm es der geldrische Händler Hendrick Busmann dreimal kurz vor Weihnachten 1641 an der Kreuzung der alten Handelsstraßen Amsterdam-Köln und Münster-Brüssel. Das Gnadenbild ist recht unscheinbar, doch prächtig eingefasst.
Links: Kerzen über Kerzen seit mehr als 300 Jahren mit den entsprechenden Rußspuren. |
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Einen Gnadenort mit einem Gnadenbilde wollte der gütige Gott vor 250 Jahren einer von der Geißel des Krieges und der Pest schwer heimgesuchten Gegend schenken. Auf wunderbare geheimnisvolle Mahnung hin, die an einen armen aber frommen Handelsmann namens Heinrich Busman erging, als er vor einem sogenannten Hagelkreuz auf öder Heide betete, wurde dort, wo jetzt die Gnadenkapelle von Kevelaer steht, ein kleines Heiligenhäuschen erbaut und in dasselbe ein Bild gebracht, das ebenfalls in geheimnissvollem Gesichte bezeichnet war! Aus dem Hirtenschreiben des Bischofs Hermann von Münster vom 1. Mai 1892. |
Zur grösseren Ehre des allmächtigen Gottes der sich gewürdigt hat, die allerseligste Jungfrau, die Mutter seines eingeborenen Sohnes, mit besonderen Ehrerweisungen und Gnadenvorzügen zu überhäufen zur ehrenden Auszeichnung der Gottesmutter selbst, zur Vermehrung endlich der Verehrung Mariae durch die Gläubigen, haben wir einstimmig beschlossen und bestimmt, das Bild der allerseligsten Jungfrau, der Trösterin der Betrübten, mit einer goldenen Krone zu krönen. Aus dem Krönungsdekret des Kapitels der Patriarchal-Basilika vom H. Petrus zu Rom vom 12. April 1892. |
Aus der Basilika St. Marien zwei recht verschiedene Bildnisse:
Die Darstellung der heiligen Anna selbdritt mit ihrer Tochter Maria links und dem Enkel Jesus rechts auf ihrem Schoß stellt die Künstler immer wieder vor das Problem der rechten Größenverhältnisse.
Papst Paul IV. (1555-1559): Maria ist vor der Geburt, in der Geburt u. nach der Geburt Christi unversehrte und unverletzte Jungfrau geblieben.
Mit dieser religiösen Verkündigung war Paul leider politisch nicht ausgelastet. So lehnte er den Augsburger Religionsfrieden von 1555 ab und erweiterte zur Stärkung der Kirche die Befugnisse der Heiligen Inquisition. Von ihm ist der Satz überliefert: Selbst wenn mein eigener Vater Häretiker wäre, würde ich das Holz zusammentragen, um ihn verbrennen zu lassen. In seiner Bulle Cum nimis absurdum vom 14. Juli 1555 führte er für Juden die Pflicht ein, in Ghettos zu leben. |
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So kamen wir doch noch vor Sonnenuntergang in Kalkar an. Die nebenstehende Aufnahme täuscht, habe ich sie doch nach unserem Nachtessen in Kalkarer Ratskeller (hinten mit beleuchteter Terrasse) aufgenommen.
In seiner Geschlossenheit wirkt der Marktplatz des Städtchens wie eine gute Stube, in der auch die Linde zur Abendzeit nicht fehlen darf. Rechts das Hotel Stillleben. |