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Mit Feuer und Schwert

 

Wenn man sich Bayreuth von Westen her nähert, kommt man an Würzburg nicht vorbei, welches in Weinfranken liegt. Ein rechter Franke hat ja, wie wir gelesen haben, die bayrisch oktroyierte Nord-Süd-Einteilung in Ober-, Mittel- und Unterfranken nie akzeptiert, sondern lässt nur die Ost-West-Aufteilung in Wein- und Bierfranken zu.

 

Bei unserem Besuch in der ehemals fürstbischöflichen Stadt Würzburg sahen wir uns auch die steinernen Figuren auf der alten Mainbrücke an. Natürlich darf der heilige Nepomuk nicht fehlen, aber auch der große Karl, der als Franke den Sachsen das Christentum mit Feuer und Schwert brachte, ist vertreten. Allerdings schaut er hier ganz verklärt auf den Main, den Reichsapfel verspielt in der Linken, das Zepter lässig in der Rechten.

 

 Dagegen droht der Schutzpatron Frankens der heilige Kilian mit einem goldenen Schwert. In der Würzburger Neumünsterkirche finden wir ihn eingerahmt von seinen Begleitern Kolonat und Totnan in einer Kopie der Holzfiguren von Tillmann Riemenschneider.  Kilian trägt in der Linken den Hirtenstab, doch in der Rechten das Schwert. Die drei Männer predigten und missionierten in Franken und wurden im Dienste Gottes im Jahre 689 ermordet.

Heiliger Nepomuk

Karl der Große

 

Heiliger Kilian

 Kolonat, Kilian und Totnan

Bei soviel christlichem Schwert hätte Papst Benedikt XVI. nicht beim Islam, sondern eher in der christlichen Kirche ein Beispiel für die Bekehrung durch Gewalt anführen können? Hier Benedikts Worte zu diesem Thema:

In einem Dialog, den der gelehrte byzantinische Kaiser Manuel II. Palaeologos wohl 1391 im Winterlager zu Ankara mit einem gebildeten Perser über Christentum und Islam und beider Wahrheit führte … kommt der Kaiser auf das Thema des Djihād (heiliger Krieg) zu sprechen. Der Kaiser wusste sicher, dass in Sure 2, 256 steht: Kein Zwang in Glaubenssachen - es ist eine der frühen Suren aus der Zeit, in der Mohammed selbst noch machtlos und bedroht war.

 

Aber der Kaiser kannte natürlich auch die im Koran niedergelegten - später entstandenen - Bestimmungen über den heiligen Krieg. Ohne sich auf Einzelheiten wie die unterschiedliche Behandlung von „Schriftbesitzern“ und „Ungläubigen“ einzulassen, wendet er sich in erstaunlich schroffer Form ganz einfach mit der zentralen Frage nach dem Verhältnis von Religion und Gewalt überhaupt an seinen Gesprächspartner. Er sagt: „Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten“.

 

Der Kaiser begründet dann eingehend, warum Glaubensverbreitung durch Gewalt widersinnig ist. Sie steht im Widerspruch zum Wesen Gottes und zum Wesen der Seele. „Gott hat kein Gefallen am Blut, und nicht vernunftgemäß (συÌν λόγω) zu handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider. Der Glaube ist Frucht der Seele, nicht des Körpers. Wer also jemanden zum Glauben führen will, braucht die Fähigkeit zur guten Rede und ein rechtes Denken, nicht aber Gewalt und Drohung… Um eine vernünftige Seele zu überzeugen, braucht man nicht seinen Arm, nicht Schlagwerkzeuge noch sonst eines der Mittel, durch die man jemanden mit dem Tod bedrohen kann…“. Der entscheidende Satz in dieser Argumentation gegen Bekehrung durch Gewalt lautet: Nicht vernunftgemäß handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider.

 

Vielleicht wäre hier Karl der Große kein gutes Beispiel gewesen, wenn es denn dem Sachsenschlächter so gar nicht um die Christianisierung des Gebiets jenseits des Rheins, sondern um schnöden weltlichen Geländegewinn gegangen wäre. Auch der heilige Kilian ist ein heikles Beispiel, denn dann hätte Benedikt eventuell im Streit um ein Bundesland Franken Partei ergreifen müssen.

 

Ein Bundesland Franken?

 

 

Franken ist heute eine geographische Region, doch soll aus dem Herzstück Deutschlands nach dem Willen der Frei statt Bayern Bewegung ein eigenes Bundesland werden. Natürlich muss dieses neue Franken abgerundet werden durch Gebietsforderungen an Baden-Württemberg (Tauberbischofsheim), Thüringen (Meiningen, Hildburghausen, Sonneberg) und auch Bayern (Eichstätt).

 

Ursprünglich war Franken eines der Stammesherzogtümer des Karolinger- und des ostfränkischen Reiches. Das Gebiet umfasste das heutige Hessen, das nördliche Baden-Württemberg, Thüringen südlich des Rennsteigs, weite Teile von Rheinland-Pfalz und die fränkischen Gebiete in Bayern. Nach den Karolingern zerfiel das Herzogtum, doch lebte die Idee noch einmal im Dreißigjährigen Krieg auf, als der landlose und verdiente Feldherr auf Seiten der Schweden Bernhard von Weimar von seinen Gönnern 1633 mit dem Herzogtum Franken belehnt wurde, welches man ihm aus den ehemaligen Fürstbistümern Bamberg und Würzburg gezimmert hatte. Doch schon 1634 ist der Traum von einem neuen Franken ausgeträumt, als die Kaiserlichen den Schweden und damit Bernhard bei Nördlingen eine vernichtende Niederlage beibringen.

 

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This page was last updated on 19 August, 2018